Saftfasten / Saftkur - ein Erfahrungsbericht über die Kur von "Fat, Sick & nearly Dead"
Es wird viel geschrieben über Saftkuren / Saftfasten aber was bringt es wirklich? Hier ein persönlicher Erfahrungsbericht von einem, der es einfach mal ausprobiert hat.
ERFAHRUNGSBERICHTE


Meine Saftkur - so erging es mir in den 2 Wochen:
Wer mich ansieht mag gar nicht glauben, dass ich mich mit Entgiftung, Gesundheit, Ernährung und ähnlichen Themen beschäftige - ich habe dafür einfach nicht das typische Körperbild und dafür bin ich einfach auch nicht konsequent genug was die Auswahl an Speisen und Getränken angeht. Bei mir landet da einfach zu oft Pizza und Softdrinks auf dem Speiseplan. Ist das gut für mich? Nein, natürlich nicht und das ist mir auch bewusst. Deswegen versuche ich zumindest dann und wann mir etwas gutes zu tun und bin dabei oft auch inspiriert von Artikeln die ich lese oder sogar von Filmen.
So ein Film hat mich dazu verleitet, eine Saftkur auszuprobieren. Nachdem ich den Film gesehen hatte war ich erstmal baff und wollte gar nicht glauben, dass das wirklich alles so funktionieren kann wie in der Reportage gezeigt und beschrieben. Dem wollte ich nachgehen und deshalb habe ich das einfach mal für 2 Wochen getestet. Aber kommen wir zunächst nochmal zu jenem besagten Film:
Der im Jahr 2010 erschienene Film trägt den Titel "Fat, sick & nearly Dead". Hier mal eine kurze Zusammenfassung des Films:
"Fat, Sick & Nearly Dead" ist ein Dokumentarfilm, der die Reise des australischen Geschäftsmannes Joe Cross dokumentiert, der an Fettleibigkeit und einer Autoimmunerkrankung leidet. Er beschließt, seine Ernährung radikal umzustellen und sich über einen Zeitraum von 60 Tagen ausschließlich von frisch gepressten Fruchtsäften zu ernähren. Während seiner Reise durch die USA spricht er mit anderen Menschen über ihre Ernährungsgewohnheiten und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Der Film zeigt, wie Cross durch die Saftkur drastisch an Gewicht verliert und seine Gesundheit verbessert. Er inspiriert viele Menschen, ihre Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und gesündere Entscheidungen zu treffen.
Genau zu diesen inspirierten Menschen gehöre auch ich. Es muss einem natürlich klar sein, dass es mehr als ein einfacher Dokumentarfilm ist, sondern sich daraus ein richtiges "Business" entwickelt hat - mit Rezeptbüchern, Vorträgen usw. Aber daran ist ja auch nichts verwerfliches, im Gegenteil - hier vermarktet jemand seine persönliche Erfahrung und daran ist absolut nichts anstößiges.
Der Film taucht immer wieder mal auf diversen Streaming Plattformen auf, ihr könnt aber natürlich auch einfach mal bei Amazon nach der DVD schauen, die gibt es dort auch immer wieder mal. Hier ein Link zu sämtlichen Angeboten was den Film angeht dort: https://amzn.to/4c2TBNT
Dazu gibt es 2 Rezeptbücher, die den Film thematisch begleiten und jede Menge Rezepte für verschiedene Säfte, Smoothies & mehr bieten:
https://amzn.to/3VbeWib https://amzn.to/3Iu6Ut2
Das rechte Buch ist das ältere und ist um ca. 1/3 umfangreicher. Habe ich gelesen und fand ich persönlich ganz gut - es gibt aber zu dem Thema einfach zahlreiche Bücher und wem was besser gefällt ist meist auch persönliche Geschmacksache. Das linke Buch hat dazu normale "Rezepte" und beschäftigt sich auch viel mit der Herstellung von Säften und deren Lagerung. Wer sich aber mit dem Film und den darin vorgestellten Inhalten befassen möchte, der trifft mit dem "Die Saftkur" eine gute Wahl.
Zurück zu mir. Ich hatte mir also den Film angesehen, mich im Anschluss mit mir und der Thematik "Saftkur" an sich beschäftigt und traf für mich den Entschluss, dass ich das ausprobieren möchte. Allein schon die Vorstellung, meinen Organismus mit so frischen und zahlreichen Vitaminen und guten Inhaltsstoffen zu fluten hörte sich wirklich verlockend an. Aber ich muss zugeben, ich hatte auch Bedenken. Ich habe ja seit jeher mit einem nahezu unbändigen Hungergefühl zu kämpfen und für mich war die Vorstellung, für einen Zeitraum von 2 ganzen Wochen (das hatte ich mir vorgenommen) auf feste Nahrung zu verzichten alles andere als verlockend an, eher wie wie die Höllenqualen des Tantalos, der einst die Götter erzürnte. So sah ich mich bereits vor meinem inneren Auge 2 Wochen schlecht gelaunt und mit knurrendem Magen in einer Ecke sitzen, gemieden von meinen Mitmenschen. Es sollte anders kommen.
Prinzipiell empfiehlt sich als Vorbereitung für eine Saftkur immer eine vorhergehende Darmreinigung. Das kann z.B. mittels Abführmittel, aber auch mit Einläufen oder wie in einem anderen Artikel hier auf der Seite mittels einer sanften Abführung für fermentierte Pflaumen bewerkstelligt werden. Ich habe diesen Rat damals ignoriert und werde euch im Weiteren auch über die Konsequenzen berichten. Heute ist mir klar, warum das wichtig ist. Durch das fehlen fester Nahrung werden die Rückstände im Darm eben nicht mehr ausreichend weitergeschoben, der Darm kommt zu Ruhe und die Reste im Darm werden nicht so zuverlässig ausgeschieden, wie man das gewohnt ist. Konsequenz können Krämpfe, Entzündungen und andere Begleiterscheinungen sein. Also - lest den Artikel über die fermentierte Pflaumen und probiert es mal damit.
Ich tigerte dann los in die nächsten Super- und Biomärkte und kaufte mir allerhand Obst, Gemüse und alles von dem ich dachte, es könnte mir als Smoothie oder Saft eben schmecken. Dabei habe ich mich natürlich auch an dem Buch orientiert mit seinen vielen Rezepten. Da war mir beim lesen schon klar, was mir da besonders gut schmecken könnte und wovon ich wohl eher auf Grund persönlicher Präferenzen die Finger lassen würde.
Was mir jetzt noch fehlte war ein Entsafter. Da hatte ich keinen und kaufte mir erstmal einen sehr günstigen. Aber schon beim Probeentsaften war mir klar, dass sich hier ein alter Spruch bewahrheiten sollte: Wer billig kauft, kauft zwei mal. Die Saftausbeute mager, laut wie ein Düsenjet, ständig klemmte was und nach 3 Tagen verabschiedete sich der Motor. Deswegen mein guter Rat: achtet wirklich auf Bewertungen von echten Kunden, es muss nicht der teuerste sein aber kauft euch was, wo ihr lange dran Spaß und Freude habt. Meine 2 persönlichen Empfehlungen:
Philips VIVA Collection Entsafter
Hat ausreichend Power und einen schönen, großen Saftbehälter.
Top-Bewertung auf Amazon und auch ich gebe hier gerne einen Daumen nach oben:
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SEVERIN Entsafter
Ein guter Entsafter für den schmalen Geldbeutel. Wunderbar geeignet für Einsteiger, die das erstmal ausprobieren möchten.
Auch diesen hier habe ich persönlich getestet und war überrascht, wie viel Gerät man für das Geld erhält.
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Ich weiß, dass viele inzwischen auf sogenannte "Slow Juicer" stehen, aber so richtig überzeugt haben mich die ehrlich gesagt bislang nicht. Zudem ist es mir persönlich egal, mit welcher Geschwindigkeit Obst und Gemüse entsaftet werden, mir geht es um den "Saftertrag" und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich aus diesen Geräten einfach mehr rausbekomme.
Dann also kam der große Tag: Meine Saftkur konnte starten.
Generell sollten es für mich 3 große Säfte über den Tag verteilt sein. Einfach waren die Säfte zum Frühstück und als Abendessen-Ersatz, denn da war ich ja zu Hause. Da ich aber tagsüber im Büro war musste ich mir also schon früh den Saft für das Mittagessen zubereiten und jeden Tag mitnehmen. Ist Prinzipiell kein Problem, aber man muss den Zeitaufwand definitiv in seiner täglichen Routine berücksichtigen. Wann man welchen Saft trinkt, das werden wir hier mal noch in einem anderen Beitrag behandeln, das würde jetzt hier den Rahmen sprengen, aber als Faustformel kann man sich merken: Früh süße Säfte aus Obst, Mittags grüne Säfte mit hohem Gemüseanteil und Abends einen Gemüse-Obst-Mix. Daran hatte ich mich auch orientiert und kam mit den Säften am Morgen und am Abend wunderbar klar, die Mittags-Säfte haben zum Großteil nicht meinen Geschmack getroffen und waren am vor allem in den ersten Tagen gewöhnungsbedürftig. Ich kenne aber auch Leute, denen die wirklich super geschmeckt haben - man kann das also nicht verallgemeinern, es hängt halt immer auch vom persönlichen Geschmack ab. Neben den ungläubigen Blicken meiner Kollegen, die gar nicht glauben konnten, dass ich FREIWILLIG auf Pizza und Schweinebraten verzichten wollte, war ich es vor allem selbst, der mir Mut zusprach. Je Mahlzeit nahm ich einen guten halben Liter frisch gepressten Saft zu mir und wartete im Anschluss auf das Hungergefühl, mit dem ich stark gerechnet hatte. Das war meine größte Überraschung - es kam einfach nicht! die 3 Säfte über den Tag verteilt hatten eine wirklich gut sättigende Wirkung, so dass sich meine eigentlich größte Befürchtung schon recht früh in Luft auflöste. So verging dann Tag um Tag und ich kann nur sagen, ich habe vielfältige körperliche Auswirkungen gespürt:
Ich hatte mehr Energie und konnte mich besser konzentrieren - oft liest man genau vom Gegenteil, ich kann diese Einschätzung in keiner Weise teilen. Ich schlief besser und fühlte mich am Morgen ausgeruhter und frischer als sonst. Es ist wirklich schwer zu beschreiben, aber ich fühlte mich einfach ein Stückweit wohler und besser als sonst.
Ein weiterer Pluspunkt für mich und eigentlich auch DER AUSLÖSER für mich mit der Saftkur überhaupt erst zu beginnen: GEWICHTSREDUKTION. Da stellten sich wirklich schnell erste Erfolge ein und allein in Woche 1 waren so knappe 5 kg runter - was für ein Erfolg! Es war natürlich klar, dass das nicht ewig in dem Tempo weitergehen würde, aber man nimmt eben mit was geht und freut sich darüber. Ich hielt mich mehr oder weniger an das Rezeptbuch, variierte hier und da mal eine Kleinigkeit um die Rezepte besser an meinen Geschmack anzupassen, aber keine großen Ausreisser. Wichtig: Neben den Säften habe ich ausschließlich Wasser getrunken, Tee wäre auch noch OK und auch auf meinen Büro-Kaffee habe ich nicht verzichtet, wenn doch auch deutlich reduziert. Softdrinks, Alkohol & Co. sind in dieser Zeit natürlich Tabu.
So verging die Zeit und ich näherte näherte mich dem Ende des 11. Tages und überlegte ob ich in Anbetracht des erfreulich guten und problemlosen Verlaufs der Kur diese verlängern sollte - der Protagonist im Film hatte das immerhin 60 Tage (!) gemacht. Aber da sollte mich die späte Strafe meiner Nachlässigkeit zu Beginn der Kur treffen. Am nächsten Morgen hatte ich tatsächlich üble Bauchkrämpfe und es polterte und rumorte in meinem Darm. Dachte ich anfangs noch, dass sich das sicherlich schnell wieder legen würde, so wurde ich eines besseren belehrt. Statt einer Besserung verschlechterte sich das über die nächsten Tage tatsächlich immer weiter, die Bauchkrämpfe wurden intensiver und anhaltender. Ich zog das Programm dennoch die vollen 14 Tage durch, aber eine Verlängerung war so natürlich vom Tisch.
Ich habe dann nach den 2 Wochen mit leichter Kost angefangen, Hähnchen und Reis und als der Darm dann wieder was zu tun hatte und da wieder mehr Bewegung ins Spiel kam, wurden dann auch die Ursache der Probleme letztendlich wieder ausgeschieden. Eben diese Reste im Darm von denen ich anfänglich gewarnt habe. Also nehmt das nicht auf die leichte Schulter und macht das nicht so blauäugig wie ich beim ersten Mal.
Ergebnis der Kur für mich war:
Gewicht um 8 kg reduziert
erholter und ausgeschlafener
mehr Energie
ein verbessertes Allgemeingefühl
Diese Wirkung hielt auch an, ließ dann aber unterschiedlich nach - die Energie und das verbesserte Allgemeingefühl habe tatsächlich ein paar Monate angehalten.
Ich habe in den folgenden Jahren dann immer wieder mal eine solche Saftkur gemacht, in unregelmäßigen Abständen, wenn mir eben danach war. Ich trinke auch einfach so gerne mal einen frisch gepressten Saft zwischendurch, das schadet mit ja auch nicht. Alle weiteren Kuren nach der ersten habe ich etwas besser vorbereitet und immer jeweils 2 Wochen durchgezogen - sicher wäre auch mehr möglich gewesen, aber je stressiger der Büroalltag wird und mit zunehmenden Dienstreisen wird das längerfristig umzusetzen schwieriger. Es ist sicherlich möglich, aber ich bin mit meinen 2 Wochen eigentlich immer sehr zufrieden.
Ich mag es heute fast immer noch nicht glauben, dass mich ein Film auf diese Saftkuren gebracht hat, aber die positiven Auswirkungen für mich sind einfach spürbar, so dass ich das heute nicht mehr missen möchte. Ich kann es nur empfehlen, aber das ist eben auch nur meine persönliche Meinung - am Besten ist es immer, sich selbst ein Bild zu machen. Vielleicht ist das ja auch was für Dich - wenn Du es nicht ausprobierst, wirst du es nie wissen. Mich, einen Skeptiker vor dem Herren, die selten um ein Ausrede verlegen ist, hat es auf jeden Fall überzeugt.